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NewsExperten für Lebenslanges Lernen

Experten fordern: Weiterbildung als vierte Säule im deutschen Bildungssystem.

Immer wieder hört man von einer Anhebung des Rentenalters. Doch welche Qualifikationen sollen ältere Arbeitnehmer vorweisen? Welche Ideen und Forderungen gibt es für die Weiterbildung in der Mitte des Erwerbslebens?
Aktualisiert am 07.09.2022
Mann im Business-Outfit sitzt mit einem To-Go-Kaffeebecher am Schreibtisch vor seinem aufgeklappten Laptop und tippt konzentriert.
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Mann im Business-Outfit sitzt mit einem To-Go-Kaffeebecher am Schreibtisch vor seinem aufgeklappten Laptop und tippt konzentriert.

Wer möchte mit Mitte 40 noch ein Studium beginnen? Es braucht die Unterstützung für eine Weiterbildung im Laufe des Erwerbslebens, damit auch im späteren Arbeitsleben eine ausreichende Qualifizierung vorhanden ist. Viele Weiterbildungsangebote erreichen vor allem die Jüngeren, die im Durchschnitt schon gut qualifiziert sind. Staatlich finanziert werden Fortbildungen und Umschulungen vor allem für Arbeitslose und Beschäftigte, die von Arbeitslosigkeit bedroht sind, etwa durch das relativ neue Qualifizierungschancengesetz. Menschen mit Job, die ihre Qualifikation ausbauen wollen, haben wenige Möglichkeiten der Förderung. Sie werden lediglich durch das Aufstiegs-BAföG gefördert. Im Ergebnis hat Deutschland eine deutlich geringere Weiterbildungsquote als viele andere Ländern und zudem einen sich verschärfenden Fachkräftemangel im internationalen Vergleich.

Die Strategen des Handelsblatt Research Instituts fordern deshalb, neben Schule, Berufsausbildung und Studium, die Weiterbildung zu einer vierten Säule im deutschen Bildungssystem zu erheben. Lebenslanges Lernen, so lautet das Stichwort. Doch weil Weiterbildung in der Mitte des Erwerbslebens oft an Zeitmangel scheitert, braucht Deutschland ein flexibles Bildungszeitmodell, sei es Voll- oder Teilzeit und das für alle. Experten der Bertelsmann Stiftung empfehlen in einer Studie dringend zu einem Rechtsanspruch auf Weiterbildung. Damit können Arbeitgeber:innen nicht ohne objektive Gründe die Bildungszeit ablehnen. Doch gerade in guten Zeiten und wenn der Laden brummt, kann niemand seine Mitarbeiter:innen zur Schulung schicken. Dann braucht es Konzepte, wie Weiterbildung in die Arbeit integriert werden kann. 

Zur Finanzierung der Bildungszeit empfehlen die Experten Lohnersatzleistungen ohne Bedürftigkeitsprüfung - etwa in der Höhe des Arbeitslosengelds. Ebenso sollen Geringverdiener und Teilzeitkräfte eine Mindestsumme erhalten. Laufen Qualifizierungen über mehrere Jahre, sollten diese durch Weiterbildungsstipendien gefördert werden. Beispiele dazu finden sich beim österreichischen Fachkräftestipendium oder das schwedische Erwachsenenstipendium.

Quelle